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Bas Kast : ‚Der Ernährungskompass‘ – Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung

Der Wissenschaftsjournalist Bas Kast hat mir mit dem Verfassen seines Buches ‚Der Ernährungskompass‘ einen großen Gefallen getan – er hat all das zusammengetragen, recherchiert, gesichtet und sortiert, was ich schon immer mal zum Thema Ernährung auf den Punkt gebracht haben wollte.

Sein Ansatz ist nüchtern: Um nach dem Auftreten erster Herzprobleme einen Überblick zu bekommen welche Art von Nahrung die beste und gesündeste ist, beginnt er, sich systematisch durch Studien und vor allem Metastudien (Übersichtsstudien, die viele einzelne Publikationen zu einem Themenkomplex zusammenfassen) zu arbeiten. Der Vorteil ist, dass er nicht auf einzelne Aspekte schaut, sondern immer das große Ganze im Blick hat. Denn natürlich gibt es zu jedem Thema eine große Breite an Studien und Wissen und die Frage, wer Auftraggeber oder Nutznießer ist, hat (räusper) offenbar Einfluss auf die Einschätzung und Interpretation der generierten Daten. Anders formuliert: Jede Annahme, die ich habe, lässt sich durch mindestens eine wissenschaftliche Arbeit belegen. Daher ist es zielführender nicht auf Einzelstudien zu gucken, sondern die Vielzahl der Veröffentlichungen im Überblick zu bewerten. Die Erkenntnisse, die er dabei gewinnt sind recht einfach:

  • Es ist immer besser, echtes Essen zu essen als künstliche Produkte
  • Die besten Aussichten, alt zu werden und lange gesund zu leben haben Vegetarier und Veganer
  • Noch besser kommen diese weg, wenn sie gelegentlich Fisch verzehren.
  • Fleischkonsum wirkt sich eher negativ auf Gesundheit und Langlebigkeit aus
  • Ebenso Zuckerkonsum
  • Intervall-Fasten hilft beim Gesundbleiben und beim Abbauen von Übergewicht
  • Keine Angst vor (guten) Fetten!

Obwohl das Buch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt und sorgfältig recherchiert ist, ist es gut zu lesen. Der Schreibstil ist intelligent, aber nicht elitär und ich habe es bereits sehr vielen unterschiedlichen Menschen empfohlen, die alle positiv reagiert haben. Ich halte es für eine Kunst medizinische und physiologische Zusammenhänge so zu kommunizieren, dass sie ebenso verständlich wie niveauvoll formuliert sind und das Lesen Freude bereitet. Bas Kast gelingt diese Synthese, wofür ihm von Herzen zu danken ist.

Ironie am Rande: der ursprüngliche Verlag wollte es nicht publizieren, weil er es für ‚unverkäuflich‘ hielt – inzwischen hat es mehr als 100.000 verkaufte Exemplare und ist ein Bestseller. Ein sicheres Anzeichen, dass auch im sog. Postfaktischen Zeitalter ein großes Interesse an wissensbasierter Literatur besteht.

Die €20,- Für das Hardcover-Buch sind in meinen Augen gut investiertes Geld.

Fünf Sterne – unbedingte Leseempfehlung!